Bewegung einfrieren oder verflüssigen - Alte Brücke

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Wie kriegen die eigentlich diese atemberaubenden Bilder von Wasserfällen hin, bei denen das Wasser so richtig fließend aussieht? Und wie gelingt es, die einzelnen Tropfen beim Springbrunnen einzufangen? Ein Foto entsteht, indem wir Licht eine bestimmte Zeit lang auf den Sensor strahlen lassen. Den jeweiligen Wert findest du im Sucher bzw. Display direkt neben der Blende (z.B. 1/60 oder 1/800). Las-sen wir für längere Zeit Licht auf den Sensor, wird das Motiv bei Bewegung verflüssigt. Sprich wir zeichnen den Weg von A nach B auf und erhalten durch die Bewegung  ein „verwischtes“ Bild. Dies kann z.B. bei einem Wasserfall gut beobachtet werden, wenn die einzelnen Wassertropfen sich von oben her-unter und dann dem Bach entlang bewegen, während wir das Bild machen. Das funktioniert nicht nur bei Wasser, auch bei einem Fahrrad, das durchs Bild fährt. Ein Stativ ist hierfür absolut notwendig, da wir schon ab etwa 1/60 Sekunde (natürlich individuell verschieden) die Kamera nicht mehr ruhig genug halten können. Für solche Motive sind Belichtungszeiten von mehreren Sekunden keine Seltenheit. Andersherum können wir auch Bewegung einfrieren. Lass dein Model mit den Füßen im Wasser herumspritzen und fange die Tropfen in der Luft ein. Der Moment, an dem die Tropfen genau in der Luft stehen dauert oft nur 1/1000 Sekunde, dafür wirkt das Bild aber unglaublich surreal, schneller als das Auge. Für diese Aufnahmen benötigen wir möglichst viel Licht und/oder eine hohe ISO-Zahl. Ich empfehle hierfür die Kameraeinstellung TV, bei der du die Belichtungszeit vorgeben kannst. Wie immer gilt: einfach mal ausprobieren. Für Fortgeschrittene: Versuche eine lange Belichtungszeit mit einer Kamerabewegung zu kombinieren (Mitziehen). Lass ein Fahrrad vorbeifahren und versuche die Kamera der Bewegung bei einer langen Belichtungszeit folgen zu lassen. Das Ergebnis wird nach etlichen Fehlversuchen begeistern: der Hintergrund wird unscharf, horizontale Linien entstehen und das Fahrrad ist gestochen scharf abgelichtet. Dies funktioniert auch gut bei vorbeifahrenden Autos.

Kurze Belichtungszeit und schnelle Bewegung - es wirkt, als würden die Radfahrer auf dem Fahrrad sitzen und sich nicht fortbewegen. Würden wir dieses Foto mit einer langen Belichtungszeit aufneh-men, hätten wir nur einen unscharfen Geisterschweif im Bild.